Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Wort zum Wochenende

Jesus Christus die Türen öffnen…?

Und dennoch hallt in mir auch an diesen Tagen die Freude, die Hoffnung und Begeisterung des Einzugs in Jerusalem nach: „Hosanna, dem Sohne Davids!“, so Domkapitular Stefan Gessner (Dompfarrer, regionaler Priesterreferent u. Dekan).

Ende Juni beginnen wieder die Fränkischen Passionsspiele Sömmersdorf. Zahlreiche Menschen werden sich auf den Weg machen und sich von der Aufführung der Leidensgeschichte Jesu anrühren lassen.

Besonders beeindruckt haben mich bei den bisherigen Passionsspielen jeweils die Menschenmassen auf der Bühne beim Einzug Jesu in Jerusalem. Gleich in den ersten Minuten des Spiels wird für die Zuschauer erlebbar, wie Jesus Menschen ansprechen und in Bewegung setzen konnte - auch wenn der Jubel nur von kurzer Dauer sein sollte. Und auch wenn es sich um ein Spiel handelt, wird deutlich: Wo sich die Tore und vor allem die Herzen der Menschen für Jesus öffnen, kommt Bewegung und Freude ins Leben.

„Hosanna, dem Sohne Davids!“, so wird es auch am morgigen Palmsonntag in den Gottesdiensten und bei den Palmprozessionen wieder zu hören sein. Betend und singend ziehen dann Gläubige in Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem durch die Straßen unserer Stadt Würzburg oder vieler Gemeinden im Landkreis.

Palmzweige oder teils bunt geschmückte Palmbuschen werden mitgetragen und lassen etwas von der Freude der Einwohner Jerusalems erahnen, die die Menschen beim Einzug in Jerusalem ergriffen haben musste.

Die Tore der Stadt, die Türen der Herzen der Menschen, standen offen, um den ersehnten Retter einzulassen, so wie es auch bei den Passionsspielen in Sömmersdorf zu sehen sein wird.

In den darauf folgenden Tagen der Karwoche kommt dann mehr und mehr der Abschied und das Leiden Jesu in den Blick. Am Gründonnerstag erinnern wir uns an die Fußwaschung, das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und seine Gefangennahme. Und schließlich am Karfreitag an seinen Tod am Kreuz. Dunkle, stille Tage der Trauer - der Trauer um Jesus, aber auch um unseren persönlichen Tiefpunkt im Leben.

Und dennoch hallt in mir auch an diesen Tagen die Freude, die Hoffnung und Begeisterung des Einzugs in Jerusalem nach: „Hosanna, dem Sohne Davids!“

Trotz aller Dunkelheit, aller Kreuzeserfahrungen in unserem eigenen Leben, trotz all dessen, was uns zusetzt und im Leben zu schaffen macht: Palmsonntag macht mir Mut, auch dann dankbar auf Jesus zu schauen, ihm zu vertrauen und wie die Tore Jerusalems unsere eigenen Herzen für ihn und seine frohe Botschaft weit zu öffnen.

Ich wünsche uns allen, immer wieder die Kraft zu finden, Gott in unser Leben einzuladen und die Türen unserer Herzen offen zu halten.

Domkapitular Stefan Gessner ist Dompfarrer, regionaler Priesterreferent und Dekan